Das Thema dieser Rundschau in russische soziale Medien berührt ein Thema, dass in Österreich wenig beachtet wird. Russische Truppen, aber auch Ziviloist:innen, verschleppten Kinder aus der Ukraine und dienten sie in Russland zur Adoption an. Zur Umerziehung quasi. Wie wird das in russischen sozialen Medien diskutiert? Unsere Gastautorin Polimat hat sich umgesehen.
29.4.2024 Adoption verschleppter ukrainischer Kinder
Es wird extrem schwierig, solche Kinder in Russland zu finden, viele haben komplett neue Namen und Daten bekommen – so heißt es in den russischen sozialen Medien.
Laut Stefania Kulayeva von Memorial ist es eine Lüge der russische Propaganda, dass ukrainische Kinder in Russland nicht zu Adoption freigegeben sind.
Das wissen wir von den Erzählungen der Eltern, die es versucht haben, deren Kinder von Russland zurück zu holen. Zum Beispiel eine Mutter aus der Region Charkiv, die ein Kind von ihr nach Russland auf Rehabilitation /Kur geschickt hat – und das Kind ist ihr nicht mehr zurück geschickt worden. Sie wollte nach Russland einreisen, um das Kind selbst zu holen, ihr wurde an der Grenze nach Russland aber die Einreise verweigert.
Binnen von zwei Jahren haben die Ukrainer es geschafft, 388 Kinder zurück von Russland zu holen. Jedes Mal ist es ein großer Kampf. Die russische Seite sagt ständig, es gibt keine Hindernisse, die Kinder werden einfach von niemandem mehr geholt und gesucht.
Während Vania, der vom russischen Gericht getrennt von seinen Geschwistern wurde und während er adoptiert wurde, hat die russische Propaganda die ganze Zeit gesagt, in Russland gebe es keine Adoption von ukrainischen Kindern, und es kann überhaupt keine stattfinden.