Ausgangspunkt dieser Recherche sind Beobachtungen unseres Autors Sebastian Reinfeldt. Am Samstag waren im Supermarkt, in dem er einkaufen wollte, bereits zu Mittag einige Regalschichten leergeräumt. Daraufhin startete er auf Twitter eine Umfrage, um herauszufinden, wie es sonst so in Österreich aussieht. Als er dann am Dienstag in einer Hofer-Filiale vor praktisch leeren Obst- und Gemüseregalen stand, und auch die Milchprodukte ausgeräumt waren, fragte er bei den großen Supermarktketten nach. Gibt es Lieferengpässe? Ein Konzern antwortete und verneinte. SPAR sieht sich aber auf die Omikronwelle gut vorbereitet.
Eine erhöhte Nachfrage an diesem Wochenende
Teilweise leere Regale in einem Supermarkt – das ist in Österreich eher selten. Was war am vergangenen Wochenende los? Anekdotische Evidenz: Mehl, teilweise Milchprodukte und Salzgebäck waren rar. Meine Twitterumfrage dazu ergibt kein eindeutiges Bild.
Beim Hofer fehlen seit Wochen Grabkerzen. Bei Spar wiederum alle Produkte von Soletti. Und in einigen Regionen Niederösterreichs finden sich in den Supermarktregalen
Löcher wie im Emmentaler.
So berichteten Twitter-User*innen jedenfalls. Die Erklärung: Nach den Ferien und vor einer Arbeits- und Schulwoche wurde offenbar im großen Stil eingekauft.
… oder doch Lieferengpässe?
Zwei Tage später stand ich wiederum vor leeren Regalen. Diesmal waren beim örtlichen Hofer Obst-, Gemüse und Milchprodukte quasi aus. Ist das alles reiner Zufall? Wahrscheinlich. Die PR des Discounters wird übrigens von der Agentur Rosam Grünberger Change Communications besorgt. Und die hielt eine Antwort auf meine Medienanfrage nicht für nötig. Immerhin waren beim örtlichen Hofer die Regale heute wieder gut gefüllt.
Auch BILLA wollte nicht antworten. Lediglich SPAR regierte:
Es kam an manchen Standorten zu Ausverkaufssituationen, die aber weniger mit Lieferengpässen als vielmehr mit einer enormen Nachfrage aufgrund von Aktionen zu tun hatten.
Mobile Einsatzgruppe ist aktiviert
Vorkehrungen für die kommende Omikron-Wand sind jedenfalls getroffen. Bei SPAR haben sich 140 Mitarbeiter*innen freiwillig gemeldet. Sie sind in Krisensituationen (wie Hochwasser oder Pandemien) grundsätzlich bereit, auch in anderen Filialen zu arbeiten. Bei Lieferengpässen könnten sich die sieben regionalen Lagerhäuser aushelfen. Und die Mitarbeiter*innen in der Logistik werden regelmäßig getestet – mit PCR-Tests, wie die Presseabteilung hervorhebt.