Wie sieht es derzeit auf den Intensivstationen in Österreich aus? Wir haben beispielhaft im Bundesland Oberösterreich recherchiert. Das Ergebnis: Eine kleinere COVID-19-Intensivstation ist derzeit zu 200 Prozent ausgelastet. Insgesamt neun Stationen liegen bei 100 Prozent oder auch darüber. Das sei allerdings nur eine Momentaufnahme des heutigen Tages. Morgen könne das wieder völlig anders ausschauen. So erläutert Jutta Oberweger, Pressesprecherin der Oberösterreichischen Gesundheitsholding, auf Semiosis-Nachfrage. Offen ist allerdings, ob es dort in den folgenden Tagen eher besser oder eher schlimmer werden wird.
Versorgungsregion Wels-Grieskirchen über dem Limit
Das Bundesland ist, von der Gesundheitsversorgung her betrachtet, in sechs Versorgungsregionen aufgeteilt. Dadurch soll eine annähernd gleiche Gesundheitsversorgung für alle Menschen bereitgestellt werden. Nach Auskunft der Gesundheitsholding sind in diesen Regionen die Intensivbetten unterschiedlich ausgelastet.
- Versorgungsregion Linz: 86 Prozent
- Versorgungsregion Wels/Grieskirchen: 104 Prozent
- Versorgungsregion Mühlviertel: 64 Prozent
- Versorgungsregion Pyhrn-Eisenwurzen: 73 Prozent
- Versorgungsregion Salzkammergut: 80 Prozent
- Versorgungsregion Innviertel: 70 Prozent
Insgesamt gibt es derzeit 699 bestätigte COVID-19 Fälle in Krankenhäusern. Davon liegen 576 Personen auf Normalstationen und 123 auf Intensivstationen. Acht Menschen sind heute in den Krankenhäusern aufgrund einer Covid-19-Erkrankung gestorben.
Einige Stationen arbeiten weit über dem Limit
Innerhalb dieser Regionen lässt sich aber eine dramatische Lage erkennen. Einzelne Stationen in den oberösterreichischen Krankenhäusern weisen in der tagesaktuellen Statistik der Gesundheitsholding eine Auslastung von über 100 Prozent auf. Dies betrifft eine Station bei den Elisabethinen in Linz und den Standort Grieskirchen. Weitere Stationen am Kepler Universitätsklinikum und in Freistadt, Kirchdorf und Vöcklabruck arbeiten bei 100 Prozent. Dies ergibt ein Auszug aus der tagesaktuellen Statistik, die Semiosis vorliegt.
Versorgung noch gewährleistet
Die Pressestelle der Oberösterreichischen Gesundheitsholding wollte die Stationszahlen nicht bestätigen. Entgegen anderslautenden Gerüchten betonte Sprecherin Jutta Oberweger eigens:
Das zentrale, trägerübergreifende Bettenmanagement ist nach wie vor im Einsatz
Wir bleiben dran.
Das Beitragsfoto zeigt einen Rundbogen vom Vorgängerhospital der Barmherzigen Brüder in Linz: Von Anton-kurt – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 at, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27596653