In den letzten Tagen wurde klar, dass Sie das Covid Virus jetzt ungebremst durch die Schulen und Kindergärten rauschen soll, obwohl die meisten Eltern nicht geimpft sind und für Kinder noch keine Impfung zur Verfügung steht. Opfer und Long Covid werden wissentlich in Kauf genommen. Als Mutter bin erschüttert über diese Vorgangsweise und habe, deshalb eine Initiative für sichere Bildung ins Leben gerufen.
Wir sind 66 Eltern, Großeltern, Lehrer und Mediziner aus ganz Österreich, die eine wissenschaftlich basierte Vorgehensweise beim Infektionsschutz für Schulen und Kindergärten fordern.
So begründet Simone Feichtner, eine Mit-Initiatorin des offenen Briefs, diese Initiative. Wir dokumentieren ihn in voller Länge.
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, sehr geehrter Herr Bildungsminister, sehr geehrter Herr Gesundheitsminister,
trotz aller gewonnener Erkenntnisse über Sars-CoV-2 und die virale Aerosol-Ausbreitung zeigen sich die neun Landesregierungen und die Bundesregierung nach wie vor unfähig eine Strategie umzusetzen, die die Pandemie wirksam und langfristig eindämmt und den Bedürfnissen von Kindern und ihren Familien gerecht wird.
Wissenschaftlich basierte Vorgehensweise beim Schutz für Schulen und Kindergärten
Wir denken, es ist an der Zeit, die Kinder vor Infektion, psychosozialer Belastung und Isolation zu schützen. Das geht am besten, durch das Absenken des Infektionsrisikos an Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. Nur dann ist der Besuch für Kinder und indirekt
Eltern gefahrlos möglich!
Wir fordern ausdrücklich eine wissenschaftlich basierte Vorgehensweise beim Infektionsschutz für Schulen und Kindergärten und verweisen in diesem Zusammenhang auf die Expert Opinions der COVID-19 Future Operations Plattform zu diesem Thema .
Die Notbremse bei Inzidenz 400 beruht auf keinerlei wissenschaftliche Evidenz
Die von BM Heinz Faßmann willkürlich festgelegte „Notbremse” bei einem 7-Tages-Gesamt-Inzidenzwert von über 400 für das Schließen von Schulen und Kindergärten beruht auf keinerlei wissenschaftlicher Evidenz, sie ist vielmehr ein Garant für die Durchseuchung der Kinder.
Eine Rückkehr zum Normalbetrieb ab 17. Mai 2021 ohne Berücksichtigung der bereits sehr hohen gruppenspezifischen Inzidenzen treibt die Infektionsdynamik bei den Kindern noch weiter nach oben und gefährdet demzufolge das Leben ihrer noch ungeimpften Eltern. Diese Altersgruppe landet bereits vermehrt auf den Intensivstationen und nein, diese sind nicht dazu da, ausgelastet zu werden. Darüber hinaus ist damit zu rechnen, dass 10% der Infizierten, auch bei leichtem Verlauf, unter Long-Covid leiden werden.
Normalbetrieb mit einer Notbremse, die nicht rechtzeitig greift, ist unverantwortlich. Wir brauchen konsequent vorausschauendes Fahren auf Sicht! Alle – Kinder und Eltern, sowie Lehrerinnen und Lehrer – wünschen sich Schule im Normalbetrieb, sobald das dank niedriger gruppenspezifischer Inzidenzen möglich ist.
Wir fordern Lösungen auf wissenschaftlicher Basis, die die individuellen Bedürfnisse von Kindern und ihren Familien berücksichtigen, im Sinne einer konsequenten Anwendung des Kindeswohlprinzips, dem Österreich verpflichtet ist. Es wird noch längere Zeit dauern, bis Kinder geimpft werden können, Kinder stellen daher noch für viele Monate ein mögliches Virusreservoir dar. Gerade in diesen Altersgruppen wird das Infektionsgeschehen leider auch im nächsten Schuljahr aktiv bleiben.
Was ist aus unserer Sicht für eine sichere Schulen und Kindergärten in der Pandemie notwendig?
- Ausrollung der PCR-Gurgel-Tests bzw. PCR-Lollitests auf ganz Österreich
Diese sensitiven Tests identifizieren bereits positive Kinder, noch bevor sie andere anstecken können. Die Antigentests schaffen das nicht! - Mobile Luftreiniger, um die Aersolbelastung zu verringern und so die Infektionsgefahr
zu senken und CO2 Messgeräte anschaffen um optimal und ausreichend zu lüften. - Kein Vollbetrieb in den Schulen, bis PCR-Gurgel-Tests dreimal wöchentlich möglich sind.
- Maskentragepflicht für alle Schüler im Unterricht (gemäß WHO-Empfehlungen)
- Konsequentere Kontaktregelungen bei positivem Fall in der Gruppe bzw. Klasse
Das Recht des Kindes auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit
Die Diskussion beschränkt sich derzeit häufig auf die binäre Fragestellung “Normalbetrieb: Ja oder Nein und wird so dem Kindeswohlprinzip nicht gerecht. Das Recht des Kindes auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit (Art. 3 GRCh) ist mit keinerlei Form einer Durchseuchung zu vereinbaren! Auch wenn sich manch Verantwortlicher sicher ist,
dass die Infektionen steigen, wenn wir öffnen
, und meint
es werde sich vor allem um Infektionen bei Kindern handeln
muss es nicht so kommen, wenn jetzt adäquat reagiert wird. Der anvisierte Normalbetrieb der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen am 17. Mai 2021 bis zu einem Gesamtinzidenzwert von 400 ist unter den aktuell herrschenden Bedingungen nicht akzeptabel!
Für die „Initiative Sichere Schulen und Bildung“
Und wer den Brief unterschrieben will: Das geht nun auf der Plattform change.org
Zum Download des Briefs mit der Liste der Unterzeichner*innen: Offener_Brief_Sichere_Bildung
Aktuelle Zahlen: Über 1000 Kinder und Jugendliche mit COVID-19 waren bisher im Spital (Unsere Recherche vom 28.4.2021)
Da wuchert ja wieder der Wildwuchs pseudowissenschaftlicher Meinungen. Es gibt keine Studie zu „Long Covid“, die 10 Prozent ist eine aus der Luft gegriffene Zahl hysterischer oder anderweitig interessierter Personen und Gruppen! Maskenpflicht im Unterricht und 3 x testen pro Woche wegen einer angenommenen Gefährdung der Eltern? Aber geh! Wer sich etwas näher beschäftigt weiß, dass die Impfung niemals die Lösung ist – wer das noch glaubt, wird böse erwachen!
Ich würde die „Initiative sichere Bildung“ unterschreiben, wenn die Erwachsenenbildung Teil von ihr wäre und als Teil eines gesamtgesellschaftlichen Bildungsauftrags verstanden würde. Aber wie immer sind wir außen vor, bleiben AMS-Schulungen und Integrationsmaßnahmen des ÖIF von sämtlichen Debatten ausgenommen. Wir als Lehrpersonal wurden weder bei den Impfungen priorisiert noch am Gründonnerstag und Karfreitag, als die Schulen geschlossen waren, von Präsenzunterricht freigestellt. Wir halten bei sämtlichen Lockdowns die (erbärmliche) Stellung, während es uns gar nicht gibt. Die großen Flächenbezirke, in denen wir unterrichten, erreichen schneller als andere Wiener Bezirke die Inzidenz 400, Notbremse gibt es auch bei Überschreitung nicht, denn die „besseren“ Bezirke drücken die Gesamtinzidenz.