Der Wirecard-Skandal ist nun auch in Östereich angekommen. Wie die Presse (Flüchtiger Wirecard-Manager war geheimer FPÖ-Informant) und die Financial Times (From payments to armaments: the double life of Wirecard’s Jan Marsalek) berichten, hat sich der flüchtige österreichische Wirecard-Manager im Netzwerk der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft bedient. Zum einen fütterte Marsalek Personen aus dem Russland-Netzwerk mit brisanten Informationen. Zum anderen hat Marsalek offenbar versucht, über das Russland-Netzwerk Unterstützung für einen dubiosen Libyen-Plan zu bekommen. Klingt wie ein erdachter Geheimdienst-Krimi von John le Carré. Scheint aber Realität zu sein. Was insofern nicht verwundert, da in dieser Freundschaftsgesellschaft schon seit langem seltsame Dinge vor sich gingen. Aus diesem Grund stellen wir drei Recherchen von Sebastian Reinfeldt aus 2019 (kurz vor Ibiza erschienen) nochmals vor. Ach ja, natürlich gilt die Unschuldsvermutung (außer bei Ernst Strasser, der wurde ja verurteilt)
Die FPÖ und russophile, neurechte Kreise
Bereits im ersten Teil unserer Recherche In bester russischer Gesellschaft -aus Liebe zur Macht tauchen Namen und Organisationen auf, die seit einiger Zeit in der öffentlichen Diskussion sind. So etwas das ominöse FPÖ-Institut für Sicherheitspolitik, aber auch neurechte Redner und Forums-Gäste. Und wie üblich bei einem solchen Mix ist der sattsam bekannte Antisemitismus der Neuen Rechten nicht weit.
Teil 1: In bester russischer Gesellschaft. Aus Liebe zur Macht
SPÖ-Putin-Versteher und ehemalige Bundeskanzler
Nun ist die Österreichisch-Russische Freundschaftsgesellschaft natürlich kein neu-rechter Zirkel. Die Liebe zu Putins Russland vereinigt nämlich verschiedene ideologische Strömungen. Mittendrin statt nur dabei sind zwei Ex-Kanzler der SPÖ: Alfred Gusenbauer und Christian Kern. Letzterer wurde mittlerweile zum Verwaltungsrat der russischen Staatsbahnen RŽD gemacht. Dies gelang wahrscheinlich mit genossenschaftlicher Unterstützung von Gusenbauer. Am Ende landen wir entlang dieser österreichisch-russischen Achse beim mächtigen Putin-Vertrauten Jakunin und beim Lobbyisten-Zirkel „Hapsburg-Group„. Wie der erste Teil endet der zweite Teil unserer Recherche bei spirituellen Russland-Verklärungen. Diese geht nämlich in der Regel mit den guten Geschäften einher.
Teil2: Die SPÖ in bester russischer Gesellschaft. Aus Liebe zur Macht
ÖVP-Politikberater und Lobbyisten im Stile Ernst Strassers
Das Umfeld von ÖVP-Lobbyist Ernst Strasser ist in Österreich nicht einfach verschwunden, Es hat seine Spuren zu verwischen versucht. Und es ist in der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft aktiv. Kein Wunder, denn Ernst Strasser himself war ja von 2003 bis 2011 deren Präsident. Als Strasser sein fatales Cash-for-Law-Interview in London gab, war er in dieser Funtkion. Sein engster Vertrauter, der nun im Zusammenhang mit brisanten Infos von Marsalek genannt wird, hat auch schon mal dafür gesorgt, dass in Baschkortostan österreichisches Lotto gespielt wurde. Baschkortsan? Wo liegt das?, mögen Sie fragen. An der Belaja. Auch am südlichen Ural können also österreichische Interessen bedient werden.
Teil 3: In bester russischer Gesellschaft. Die ÖVP-Liebe zur Macht – und ihre Fails