„Lieber Herr Dr. Reinfeldt,
wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es ab 8. August nicht mehr möglich sein wird, Ihre Rechnungen in unseren UPC Shops zu begleichen.“ Diese Mail von UPC Austria fand sich heute in meiner Mailbox. Ich gehöre zu denjenigen Menschen, die derzeit ihre Rechnungen nur bar begleichen können. Durch diese (einseitige) Vertragsänderung wird das Internet von UPC um mindestens 3,- € deutlich teurer, Rechnungen für Leistungen, die den für mich lebensnotwendigen Internetzugang zur Verfügung stellen. Denn beim Begleichen via eines Zahlscheins bei einer Bank werden zusätzliche Entgelte fällig. Also führt diese Nachricht zu einer de-facto Verteuerung der Leistungen des Internetproviders UPC. Und damit meiner Lebenshaltungkosten.
Laut Arbeiterkammer sind in Österreich etwa 150.000 Menschen ohne Bankkonto. Sie müssen dafür – neben dem zusätzlichen Zeitaufwand – noch weitere Nachteile in Kauf nehmen, denn die Banken kassieren für Direkteinzahlungen ordentlich ab. Ohne, dass sich die Menschen ohne Bankkonto wehren könnten. Wie die Arbeiterkammer vorrechnet, fallen bei durchschnittlich 6 monatlichen Zahlungen per Zahlschein/Direkteinzahlung für die überlebensnotwendigen Dinge jährlich 216 Euro Mehrkosten an, die von Menschen verlangt werden, die augenblicklich (aus welchen Gründen auch immer) über nicht genug Geld verfügen.
Die Maßnahme von UPC wird nicht begründet. Sie ist sozial diskriminierend, denn sie bewirkt, dass es KundInnen erster und zweiter Klasse gibt. Laut juristischer Vertragsfiktion sind wir aber dennoch“gleiche VertragspartnerInnen“, die einer Änderung zustimmen müssten. Diese Fiktion verschleiert die wirklichen Machtverhältnisse. Denn es haben nur Menschen mit ausreichend Geld Rechte -beziehungsweise die Möglichkeit, ihre Rechnung ohne zusätzliche Kosten zu zahlen. Völlig absurd.