Februar – die Zeit des Lesens und der Thesen. Ich bin ja noch immer mit den Hintergründen zur politischen Situation in Polen beschäftigt, dennoch lese ich aufmerksam, was andere, befreundete Autorinnen und Autoren so schreiben. Daher hier zwei unbedingte Leseempfehlungen:
- Die „Thesen zum neuen Krieg Erdoğans in der Türkei“ gegen die Kurden von Thomas Schmidinger sind kurz und präzise, geben dennoch Hintergrundinfos und gut begründete Einschätzungen. Sie sind sehr lesenswert. Wie fast alles von ihm: https://schmidiblog.wordpress.com/2016/02/04/thesen-zum-neuen-krieg-erdogans-in-der-tuerkei/
- Wiederum Thesen, aber diesmal zur Situation in Österreich, hat Martin Birkner verfasst. Wir arbeiten bei der Unabhängigen-Plattform „Wir wollen es anders“ zusammen, und ich finde, dass Martin einige Dinge gut auf den Punkt bringt. Seine Thesen sind Orientierungsmarken dafür, wenn eine neue linke Organisation in Österreich nicht als linke Kopie der SPÖ entstehen soll. Was auch mein Wunsch ist, denn die Zeit der Sozialdemokratie in Europa ist vorüber. Martins Text findet sich hier: http://mosaik-blog.at/wie-gehts-weiter-4-thesen-zur-re-organisierung-der-linken-in-oesterreich/
Mag schon sein, dass die Zeit der Sozialdemokratie vorüber ist, doch Kommunisten können (mit der Ausnahme von Graz) in Österreich keine Erfolge melden. Da nützen keine noch so guten Analysen. Was mag wohl die Ursache sein?
Die Zeit der Sozialdemokratie ist leider noch nicht vorüber. Seit Rosa Luxemburg sie als „stinkenden Leichnam“ bezeichnet hat, ist schon fast ein Jahrhundert vergangen und ist die kommunistische Weltbewegung als geschichtsmächtige Kraft aufgestiegen und wieder – fast – verschwunden. Ich vergleiche die Sozialdemokratie am liebsten mit einer Katze, die angeblich auch 9 Leben hat.
Martin Birkner wiederum hat seine sektiererische Phase bei der 5. Internationale hinter sich gelassen und wiederholt nun uralte Thesen, die ihm ganz neu vorkommen.
Wir haben in Graz und in der Steiermark uns auch deshalb positiv entwickelt, weil wir praktisch denken und wissen, dass alles, was wir tun, mit dem Alltag der Menschen verbunden ist und dort ihren Ausgangspunkt gar.
Hat.